Kiwa GmbH Polymer Institut Quellenstraße 3 65439 Flörsheim-Wicker Tel. +49 (0)61 45 - 5 97 10 www.kiwa.de
Prüfbericht P 10619-1a Prüfauftrag:
Erstprüfung des Produkts UNIFIX®-S3 als Dünnbettmörtel gemäß DIN EN 12004
Auftraggeber:
Schomburg GmbH & Co. KG Aquafinstraße 2-8 32760 Detmold
Bearbeiter:
Dipl.-Ing. (FH) N. Machill Dipl.-Ing. (FH) A. Kruse
Prüfungszeitraum:
14.12.2016 - 28.02.2017
Datum des Prüfberichtes:
18.04.2017
Dieser Prüfbericht umfasst:
13 Seiten einschließlich Anhang
Dieser Prüfbericht ersetzt den Prüfbericht P 10619 vom 06.04.17. Die Prüfergebnisse beziehen sich ausschließlich auf die Prüfgegenstände. Die auszugsweise Veröffentlichung des Berichtes und Hinweise auf Prüfungen zu Werbezwecken bedarf in jedem Einzelfalle unserer schriftlichen Einwilligung.
Seite - 2 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017
INHALTSVERZEICHNIS 1
VORGANG ........................................................................................................................ 3
2
PROBENEINGANG ......................................................................................................... 3
3
PROBEKÖRPERHERSTELLUNG ................................................................................ 3
4
PRÜFUNGEN .................................................................................................................... 4
4.1
Haftzugfestigkeiten ............................................................................................................ 4
4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.1.4
Haftzugfestigkeit nach Trockenlagerung ........................................................................ 5 Haftzugfestigkeit nach Kontakt mit Wasser ................................................................... 6 Haftzugfestigkeit nach Wärmealterung .......................................................................... 7 Haftzugfestigkeit nach Frost/Tau-Wechselbeanspruchung .......................................... 8
4.2
Offene Zeit .......................................................................................................................... 9
4.3
Bestimmung des Abrutschens .......................................................................................... 9
4.4
Bestimmung der Verformung ........................................................................................ 11
5
ZUSAMMENFASSUNG ................................................................................................. 12
ANHANG ..................................................................................................................................... 13
Seite - 3 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017 1
VORGANG Das Polymer Institut wurde von der Schomburg GmbH & Co. KG, Detmold, mit der Erstprüfung an dem Dünnbettmörtel UNIFIX®-S3 gemäß DIN EN 12004:02-2014 „Mörtel und Klebstoffe für Fliesen und Platten – Anforderungen, Konformitätsbewertung, Klassifizierung und Bezeichnung“ beauftragt.
PROBENEINGANG Am 14.12.2016 wurden folgende Stoffe im Polymer Institut angeliefert. Nach Eintreffen der Probe wurde der Stoff bis zur weiteren Verwendung bei Normbedingungen gemäß DIN EN 23270 gelagert. Tabelle 1:
Probeneingang
Pos.
Stoff
Komponente
Menge [kg]
1
UNIFIX®-S3
A
15
UNIFLEX®-F
B
PROBEKÖRPERHERSTELLUNG Das Mischungsverhältnis des Stoffs UNIFIX®-S3 ist der folgenden Übersicht zu entnehmen. Übersicht 1: Mischungsverhältnis Stoff UNIFIX®-S3 *
Gewichtsteile* ®
UNIFIX -S3
die entstandene Mischung wurde mit 1,35 % Wasser gemischt
Die Mischung und Applikation des Dünnbettmörtels wurde durch einen Mitarbeiter des Polymer Instituts bei Normbedingungen gemäß DIN EN 23270 durchgeführt. Zur Herstellung des Dünnbettmörtels wurde UNIFLEX®-F vorgelegt und UNIFIX®-S3 unter Rühren zugegeben. Es wurde ein Mörtelmischer nach DIN EN 196-1:05-1995 „Prüfverfahren für Zement – Teil 1: Bestimmung der Festigkeit“ der Firma Tonitechnik mit der Rührgeschwindigkeit Stufe 1 verwendet. Nach einer Mischzeit von 30 Sekunden wurde das Material innerhalb von 60 Sekunden vom Rand der Mischschüssel zurückgeschoben. Nach weiteren 60 Sekunden Mischzeit wurde eine Reifezeit von 3 Minuten eingehalten. Anschließend wurde das Material weitere 15 Sekunden gemischt.
Seite - 4 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017 Übersicht 2: Verbrauchsmittelwerte und Applikationsgeräte Lage/Schicht
1)
Verbrauch [g/m2]
Applikationsgerät
Kratzspachtel
306
Glättkelle
Dünnbettmörtel
2175
Kammspachtel, Zahnung 6 mm1)
Winkel zwischen Probenoberfläche und Kammspachtel ca. 60 °
Für die Prüfung der Haftzugfestigkeit und der offenen Zeit wurden Betonplatten der Maße 400 x 400 mm wie in der vorstehenden Übersicht angegeben beschichtet. In die Dünnbettmörtelschicht wurden 10 Fliesen des Typs V1 gemäß EN 14411 der Maße (50 x 50 x 4) mm3 eingelegt und jeweils über einen Zeitraum von 30 Sekunden mit 20 N belastet. Für die Prüfung des Abrutschens wurden Fliesen des Typs V2 gemäß EN 14411 der Maße (100 x 100 x 8) mm3 anstelle der oben genannten verwendet und mit 50 N für 30 sec belastet. Für die Prüfung der Verformung wurden freie Filme des Dünnbettmörtels UNIFIX®-S3 mit den Dimensionen 45 x 280 x 3 mm3 gemäß DIN EN 12002:01-2009 „Mörtel und Klebstoffe für Fliesen und Platten – Bestimmung der Verformung zementhaltiger Mörtel und Fugenmörtel.“ hergestellt.
PRÜFUNGEN Die durchgeführten Prüfungen können der folgenden Übersicht entnommen werden. Übersicht 3: durchgeführte Prüfungen Kapitel im Bericht
Prüfung
Norm
Haftzugfestigkeiten
DIN EN 1348
Offene Zeit
DIN EN 1346
Bestimmung des Abrutschens
DIN EN 1308
Bestimmung der Verformung
DIN EN 12002
Haftzugfestigkeiten Die Prüfungen der Haftzugfestigkeiten wurden gemäß DIN EN 1348:11-2007 „Mörtel und Klebstoffe für Fliesen und Platten – Bestimmung der Haftfestigkeit zementhaltiger Mörtel für innen und außen“ unter Einhaltung folgender Parameter durchgeführt. Prüfgerät: Prüfgeschwindigkeit: Stempeldimension: Kleber(Zuganker): Vorlagerung:
Fa. Freundl, Typ Easy M 10 250 50 N/s 50 mm x 50 mm 2 K-PUR ist den nachfolgenden Kapiteln zu entnehmen
Seite - 5 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017 Die Haftzugfestigkeit wird für jede Serie wie folgt bestimmt:
Bestimmung des Mittelwertes aus 10 Werten Es werden die Einzelwerte gestrichen (in den folgenden Tabellen eingeklammert), die mehr als 20 % vom Mittelwert abweichen. Wenn 5 oder mehr Werte übrig bleiben, wird ein neuer Mittelwert bestimmt.
Bruchflächenbezeichnungen: CF-S AF-S CF-A AF-T CF-T BF
Kohäsionsbruch innerhalb des Untergrundes Adhäsionsbruch zwischen Mörtel und Untergrund Kohäsionsbruch innerhalb des Mörtels Adhäsionsbruch zwischen Mörtel und Fliese Kohäsionsbruch innerhalb der Fliese Adhäsionsbruch zwischen Fliese und Zuganker-Stahlplatte
4.1.1 Haftzugfestigkeit nach Trockenlagerung Die Prüfung der Haftzugfestigkeit nach Trockenlagerung wurde nach einer Lagerung von 28 Tagen bei Normbedingungen durchgeführt. Die Ergebnisse sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Tabelle 2:
Haftzugfestigkeit nach Trockenlagerung Bruchflächenanteil*
Haftzugfestigkeit [N/mm²]
CF-A
AF-T
2,4
50
2,2
40
60
2,5
30
70
2,3
6
2,6
7
8
9
10 Mittelwert
Nr.
[%]
* Legende Bruchflächenanteil: s. Seite 5 (..) nicht in die Berechnung des Mittelwerts einbezogen
Seite - 6 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017 4.1.2 Haftzugfestigkeit nach Kontakt mit Wasser Der Probekörper wurde nach der Herstellung bei Normbedingungen für 7 Tage an der Luft und anschließend für 20 Tage unter einer 6 mm Wassersäule gelagert. Die Zuganker wurden auf die Fliesen geklebt und nach 24-stündiger Lagerung unter einer 6 mm Wassersäule wurde die Haftzugfestigkeit bestimmt. Die Ergebnisse sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Tabelle 3:
Haftzugfestigkeit nach Kontakt mit Wasser Haftzugfestigkeit [N/mm²]
1,1
1,3
1,2
1,0
10
Mittelwert
Bruchflächenanteil*
[%] AF-T
100
Seite - 7 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017 4.1.3 Haftzugfestigkeit nach Wärmealterung Der Probekörper wurde 14 Tage bei Normbedingungen und anschließend 14 Tage in einem Wärmeschrank bei 70 °C gelagert. Nach dem Kleben der Zuganker wurde der Probekörper bis zur Prüfung 24 Stunden bei Normbedingungen gelagert. Die Ergebnisse sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Tabelle 4:
Haftzugfestigkeit nach Wärmealterung Haftzugfestigkeit [N/mm²]
Bruchflächenanteil* [%] CF-S
2,8
2,9
90
2,7
3,2
20
80
Seite - 8 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017 4.1.4 Haftzugfestigkeit nach Frost/Tau-Wechselbeanspruchung Abweichend zur Herstellung der restlichen Probekörper wurde vor dem Verlegen der Fliesen eine ca. 1 mm dicke Schicht des Dünnbettmörtels auf die Rückseite der Fliesen aufgebracht. Der Probekörper wurde unter Normbedingungen für 7 Tage an der Luft und 21 Tage in Wasser gelagert. Im Anschluss wurde der Probekörper folgendem Frost-TauwechselZyklus mit 25-facher Wiederholung unterworfen:
Probekörper aus Wasser nehmen und die Temperatur auf -15 3 °C innerhalb von 2 h 20 min absenken
Probekörper bei -15 3 °C für 2 h 20 min lagern
Probekörper in Wasser lagern und die Temperatur auf 15 3 °C halten
Die Durchführung der Frost-Tauwechsel-Lagerung erfolgte in einer automatisch geregelten Baustofftruhe der Firma Weiss. Die Durchführung der Haftzugfestigkeit erfolgte 24 Stunden nach Abschluss der Frost/Tau-Wechselbeanspruchung. Die Ergebnisse sind der folgenden Tabelle zu entnehmen. Tabelle 5:
Haftzugfestigkeit nach Frost/Tau-Wechselbeanspruchung Haftzugfestigkeit [N/mm²]
1,4
1,5
[%] CF-A
Seite - 9 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017 4.2
Offene Zeit Die Prüfung der offenen Zeit wurde gemäß DIN EN 1346:11-2007: „Mörtel und Klebstoffe für Fliesen und Platten – Bestimmung der offenen Zeit“ bestimmt. Der Dünnbettmörtel wurde gemäß Kapitel 3 hergestellt und appliziert. Das Einlegen der Fliesen (50 x 50 x 4 mm³) erfolgte nach 30 Minuten. Die Fliesen wurden mit jeweils 20 N für 30 Sekunden belastet. Bis zur Prüfung der Haftzugfestigkeit lagerten die Probekörper 28 Tage bei Normbedingungen gemäß DIN EN 23270. Die Ergebnisse sind den folgenden Tabellen zu entnehmen. Tabelle 6:
Haftzugfestigkeit; Einlegezeit der Fliesen nach 30 min Haftzugfestigkeit [N/mm²]
0,6
(0,7)
0,5
(0,3)
0,4
Bruchflächenanteil* [%] AF-T
Bestimmung des Abrutschens Die Prüfung des Abrutschens erfolgte gemäß DIN EN 1308:11-2007 „Mörtel und Klebstoffe für Fliesen und Platten – Bestimmung des Abrutschens“ an drei Fliesen. Der Frischmörtel wurde gemäß Kapitel 3 hergestellt. Senkrecht zu Applikationsrichtung wurde ein Stahllineal parallel zu einem Probekörperrand justiert. Unterhalb, parallel zum Stahllineal wurde ein 25 mm breiter Streifen mit Abdeckband abgeklebt. Die Applikation des Frischmörtels erfolgte mittels Kammspachtel (vgl. Kapitel 3) bis an das Stahllineal heran, so dass sich nach Abziehen des Klebebandes eine parallel zum
Seite - 10 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017 Stahllineal verlaufende Ansetzkante bildete. Die Fliesen (100 x 100 x 8) mm³ wurden mittels Abstandhalter parallel zum Stahllineal eingelegt und mit 50 N für 30 Sekunden belastet.
Abbildung 1:
Applikationsvorrichtung zur Prüfung des Abrutschens (DIN EN 1308, Bild 1)
Der Abstand zwischen Stahllineal und Fliese wurde mittels Schieblehre auf 0,1 mm genau bestimmt. Anschließend wurde der Probekörper senkrecht gestellt. Nach 20 Minuten wurde der Abstand zwischen Stahllineal und Fliese erneut gemessen. Tabelle 7:
Ergebnis – Abrutschmaß UNIFIX®-S3
Probe
Abrutschmaß [mm]
0,2
0,1
Abrutschmaß im Mittel [mm] 0,2
Seite - 11 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017
Bestimmung der Verformung Die Prüfung der Verformung wurde gemäß EN 12002:01-2009 „Mörtel und Klebstoffe für Fliesen und Platten – Bestimmung der Verformung zementhaltiger Mörtel und Fugenmörtel.“ an drei Probekörpern durchgeführt. Die Probekörperherstellung ist in Kapitel 3 beschrieben. Zwei Tage nach der Herstellung wurden die Probekörper zur Nachbehandlung für 12 Tage in einen luftdichten Behälter bei 23°C gelagert. Im Anschluss lagerten die Probekörper weitere 14 Tage bei Normbedingungen gemäß DIN EN 23270. Die Prüfung der Verformung wurde mit einer weggesteuerte Prüfmaschine UPM 1445 der Firma Zwick durchgeführt. Die Verformung der Probekörper wurde über eine Dreipunktbiegung erzeugt. Die Prüfgeschwindigkeit betrug bis zum Bruch des Probekörpers 2 mm/min. Die Prüfanordnung ist der folgenden Darstellung zu entnehmen.
Krafteinleitung Probe
Auflager 10 mm
Bild 1: Prüfung der Verformung; Prüfanordnung (DIN EN 12002, Bild 2)
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: Verformung UNIFIX®-S3
Tabelle 8:
Probekörper Nr.
max. Verformung [mm]
11,8
8,1
9,2
9,7
Seite - 12 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017 5
ZUSAMMENFASSUNG Im Auftrag der Schomburg GmbH & Co. KG, Detmold, wurde die Erstprüfung an dem Dünnbettmörtel UNIFIX®-S3 gemäß DIN EN 12004:02-2014 „Mörtel und Klebstoffe für Fliesen und Platten - Anforderungen, Konformitätsbewertung, Klassifizierung und Bezeichnung“ durchgeführt. Die Ergebnisse sind dem Kapitel 4 zu entnehmen und im Anhang enthalten. Der Dünnbettmörtel UNIFIX®-S3 erfüllt die Anforderungen der folgenden Klassifizierung gemäß DIN EN 12004: C 2TE S2
stark verformbarer zementhaltiger Mörtel für erhöhte Anforderungen mit verringertem Abrutschen und verlängerter offener Zeit
Flörsheim-Wicker, 18.04.2017 Die stellv. Institutsleiterin
Der Sachbearbeiter
Dipl.-Ing. (FH) N. Machill
Dipl.-Ing. (FH) A. Kruse
Seite - 13 - von 13 Seiten zum Prüfbericht P 10619-1a vom 18.04.2017 ANHANG
Kapitel im Bericht
Ergebnisse
Anforderung 1)
2,5 1,1 2,8 1,4
≥ 1,0
Haftzugfestigkeiten nach Trockenlagerung nach Wasserlagerung nach Warmlagerung nach F-T-Lagerung2)
[N/mm²]
Offene Zeit [N/mm²] Einlegezeit nach 30 Minuten
≥ 0,5
Bestimmung des Abrutschens [mm]
≤ 0,5
Bestimmung der Verformung [mm]
≥ 5,0
Anmerkung: 1) gemäß DIN EN 12004 2) F-T-Lagerung: Frost-Tauwechsel-Lagerung