BAUWERKSINSTANDSEZUNG Anforderungen. Verfahren. Produkte.
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Sicher die Lösung. Für jede Anforderung. Das Sanieren älterer Bausubstanzen gewinnt ständig an Bedeutung – und der Schutz der Bausubstanz vor der Zerstörung durch Wasser spielt dabei eine zentrale Rolle. Ein Bauwerk, das im Erdreich steht, ist dem Verfall preisgegeben, wenn man es nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit schützt. Eine feuchte Wand ist nicht zuletzt eine Wärmebrücke, die weitere Schäden nach sich ziehen kann. Eine trockene Wand trägt hingegen zur Reduzierung der Energiekosten bei. Und jetzt die gute Nachricht: Auf der Basis einer fundierten Bauzustandsanalyse kann ein realistischer Sanierungsvorschlag erarbeitet werden. Zur erfolgreichen Umsetzung dieser Lösung und für den langfristigen Erhalt der Immobilie sind indes die richtigen System-Baustoffe und deren fachgerechte Anwendung erforderlich. Insbesondere in Altbauten treten häufig feuchtigkeits- und salzbelastete Untergründe auf. Für eine fachgerechte und langlebige Sanierung dieser Flächen müssen die auftretenden Salzbelastungen exakt analysiert werden, um die passenden Produktsysteme einsetzen zu können. Auch ehemals mit Schimmel belastete Flächen brauchen besondere Lösungen. Mit dem THERMOPAL-Sanierputz-System bietet SCHOMBURG ein nachhaltiges und wirtschaftliches Komplett-System, das für jede Anforderung die richtige Lösung zur Verfügung stellt. Für den langfristigen Erhalt von Gebäuden, für ein angenehmes Wohnklima und für die Wertsteigerung der Immobilie.
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Bauwerksinstandsetzung Anforderungen. Verfahren. Produkte.
Inhalt 4
Bauzeitliche Besonderheiten Typische Mängel und Beeinträchtigungen der Bausubstanz
6 Die Untergrundvorbereitung Grundlage einer nachhaltig funktionierenden Sanierung 8 Die Horizontalsperre 10 Der Sperrputz 12 Das Sanierputzsystem 14 Saniersysteme 16 System 1: Das Tagessystem 18 System 2: Das flexible System mit Radonschutz 20 System 3: Das klassische System 22
Glossar
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Bauzeitliche Besonderheiten
Typische Mängel und Beeinträchtigungen der Bausubstanz Um die Jahrhundertwende entstandene Gründerzeitquartiere prägen unsere Städte. Diese heute beliebten Häuser und auch ältere Sakralgebäude wurden als massive Mauerwerksbauten konstruiert – leider auch ohne ausreichende Vertikal- und Horizontalabdichtungen. Die Folge sind durchfeuchtete Keller- und Außenwände.
Natursteinmauerwerk Der Einbau einer Horizontalsperre bei einem Natursteinmauerwerk ist im Einzelfall zu prüfen. Erfahrungsgemäß ist der kapillare Feuchtigkeitstransport in einem Natursteinmauerwerk sehr gering, da nur der im Wandquerschnitt zur Verfügung stehende Mörtel den kapillaren Wassertransport ermöglicht. Der Einbau einer Horizontalsperre in einem Bruchsteinmauerwerk ist wegen der Beschaffenheit stets aufwändig. Es gibt unterschiedlichste Konstruktionen, etwa innenliegende Verfüllungen mit Stroh oder Füllgut. Mauerwerk Beim Mauerwerkziegel muss man zwischen Backstein und Klinker unterscheiden. Der Backstein wurde bis ca. 900 °C „gebacken“. Er ist relativ offenporig und kann recht viel Wasser aufnehmen. Das heißt, auch Hydrophobierungsmittel wirken hier gut. Klinker hingegen werden bei über 1.200 °C „gebrannt“. Diese starke Versinterung sorgt dafür, dass sie wenig oder kein Wasser aufnehmen, frostbeständig und insgesamt wetterbeständiger sind. Der Feuchtigkeitstransport kann, je nach Stein, nur über die mit Mörtel ausgeführten Lager- und Stoßfugen erfolgen. Bis weit
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ins 20. Jahrhundert war Backstein ein dichter Vollstein, ohne Poren oder Lochbildner. Nicht zu vergleichen mit den heutigen Ziegeln. In den 70er Jahren, mit dem Aufkommen der ersten porosierten Lochziegel, nahm der kapillare Wassertransport im Mauerwerk zu. Vorausgesetzt, die Bauwerksabdichtung war nicht fachgerecht. Schäden durch Wasser Wasser kann einem Bauwerk und den verwendeten Baustoffen gleich mehrfach schaden: · Kapillare Wasseraufnahme · Drückendes Sicker- oder Hangwasser · Schlagregen · Gasförmig (Kondensat) Abplatzungen und Ausblühungen Diese Schäden entstehen durch bauschädliche Salze. Ein chemischer Prozess im Baustoff, aktiviert durch einwirkende Feuchtigkeit, löst Salze und transportiert sie mit der Feuchtigkeit an die Bauteiloberfläche. Salze können auch von außen ins Bauteil gelangen. In Wasser gelöstes Streusalz kann ins Bauwerk migrieren und beim Trocknungsprozess den entgegengesetzten Weg an die Bauteiloberfläche
nehmen. Jedoch nicht, ohne dass das Bauteil beeinträchtigt wird. Ist dort ein „dichter“ Baustoff (z. B. Zementputz), können sich Salze dahinter anreichern. Durch die Volumenvergrößerung von Salzen wird der Putz abgesprengt. Ist ein „durchlässiger“ Baustoff vorhanden (z. B. Kalk-Zement-Putz, Kalkputz), wandert die Feuchtigkeit mit den gelösten Salzen an die Bauteiloberfläche, wo die Salze kristallisieren. Hier werden Sanierputzsysteme eingesetzt. Sie haben die wesentliche Aufgabe, die Verdunstungsebene in den Sanierputz zu verlagern und das Salz im vorhandenen Porenvolumen unschädlich einzulagern. Energetische Folgen von Feuchtigkeit Wird der Feuchtigkeitsgehalt im Mauerwerk reduziert, wirkt sich das auch auf den Wärmeverlust aus. Die wärmedämmenden Eigenschaften des Bauwerks werden in den Urzustand zurückgesetzt. Für ein effektives Wärmedämmungskonzept ist in jedem Fall ein Planer/Energieberater hinzuzuziehen. Die sicherste Lösung, einen feuchten Keller zu sanieren, ist die Sanierung der dem Erdreich zugewandten Seite. Erst wenn das nicht realisierbar ist, sollte man eine Sanierung von innen planen.
Altbauten sind besonders feuchtigkeitsanfällig, weil sie kaum über wirksame Mauerwerksabdichtungen verfügen. Es bilden sich schädliche Salze, die eine Sanierung notwendig machen.
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Die Untergrundvorbereitung
Grundlage einer nachhaltig funktionierenden Sanierung Auch die besten Baustoffe müssen mit dem Untergrund harmonieren, auf dem sie eingesetzt werden. Um optimale Haftung und lang anhaltende Funktion sicherzustellen, bedarf es einer gründlichen und sorgfältigen Vorbereitung der zu bearbeitenden Bauwerksfläche.
Detaillierte Vorgaben zur Untergrundvorbehandlung mit ihren spezifischen Anforderungen wird in dem WTA-Merkblatt 4–6 „Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile“ beschrieben. Die optimale Vorbehandlung des Untergrundes richtet sich nach der vorliegenden, objektbezogenen Abdichtungssituation. So müssen für Innenabdichtungen andere Maßnahmen als bei Außenabdichtungen vorgenommen werden. Je nach Themengebiet gibt es verschiedene Systemlösungen für den jeweiligen Anwendungsbereich.
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Der Weg zur richtigen Lösung: 1. Die Bauzustandsanalyse Vor jeder Sanierungsmaßnahme muss eine fachgerechte Bauzustandsanalyse erfolgen. Mit ihr sollte man, je nach Sanierungsmaßnahme und -bedarf, Aufschluss über folgende Punkte erhalten: · Art der Konstruktion · Wanddicken · Festigkeit · Risse, Hohlräume, Klüfte · Statik · ggf. bereits erfolgte Instandsetzungen
· Verbaute Baustoffe · Feuchteverhältnisse · Künftige Nutzung 2. Die Erstellung eines sachkundigen Sanierungsvorschlags Optimale Untergründe bestehen aus gefügedichtem Beton, Zementestrichen, den Putzen P II oder P III und aus vollfugig erstelltem Mauerwerk.
Möglichkeiten Untergrundvorbereitung
Fräsen
Reinigen
Grundieren
Spritzbewurf/Haftbrücke
Egalisieren
Rabottieren
Der Untergrund muss tragfähig, porenoffen und frei von Schmutz sein. Unebenheiten und Grate müssen sorgfältig beseitigt werden. Zudem sollte die Fläche frei von klaffenden Rissen und haftungsmindernden Stoffen wie Öl, Farbe, Sinterschichten und losen Bestandteilen sein. Offene Stoßfugen und Oberflächenprofilierungen bis 5 mm oder Unebenheiten von Steinen (z. B. Putzrillen bei Ziegeln oder Schwerbetonsteinen) sollten durch Vermörtelungen mit AQUAFIN-1K oder ASOCRET-M30 egalisiert werden. Nicht verschlossene Vertiefungen, die größer als 5 mm sind, etwa Mörtelfugen oder Ausbrüche,
sind ebenfalls mit Mörtel wie dem ASOCRET-M30 zu schließen. Untergründe sollten objekt- und anwendungsbezogen vor der Verarbeitung vorgenässt oder mit einer Grundierung wie ASO-Unigrund oder einer Haftbrücke wie THERMOPAL-SP vorbehandelt werden. So wird gleichmäßiges Saugverhalten und ein optimaler Haftverbund erreicht. Auf nichtsaugenden Untergründen wie z. B. Metall ist ASODUR- GBM (inkl. Quarzsand-Abstreuung) als porendichte Grundierung eine Lösung. Bei rückwärtiger Feuchtigkeit wird eine Vordichtung gegen negativen Wasserdruck benötigt. Das
kann eine mineralische, starre Dichtungsschlämme (AQUAFIN-1K), ein Sperrputz (ASOCRET-M30) oder, systembedingt, eine Reaktionsharzbeschichtung (ASODUR-SG2) sein. Unter Putzen wird zusätzlich eine Haftbrücke (Spritzbewurf) benötigt (THERMOPAL-SP). 3. Die Salzumwandlung Nach erfolgter Bestimmung der Art und Menge der vorkommenden Salze (Salzanalyse), kann eine Salzumwandlung (Chloride und Sulfate von leicht löslich zu schwer löslich) durchgeführt werden (ESCO-FLUAT).
Umwandelbar in schwer lösliche Salze ja
Salze Sulfate
Mögliche Ursachen Gips, mineralisiertes Grundwasser
Chloride
Streusalz
ja
Nitrate
Düngemittel, Harnstoff
nein
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Die Horizontalsperre
Injektionsverfahren gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit Horizontalsperren reduzieren den kapillaren Feuchtigkeitstransport im Mauerwerk und können auch nachträglich eingebaut werden. Sie lassen sich mit verschiedenen Injektionsverfahren ins Mauerwerk einbringen.
Nutzen Oberhalb der Horizontalsperre soll das Mauerwerk die Möglichkeit haben, seine nutzungsbedingte Ausgleichsfeuchte herzustellen. Der kapillare Feuchtenachschub muss nicht vollständig unterbunden werden. Zum Einsatz kommen wässrige (AQUAFIN-F Verkieselungslösung) oder pastöse (AQUAFIN-i380 Injektionscreme) Produkte. Voruntersuchung Vor Beginn der Maßnahme muss eine Voruntersuchung des Mauerwerks (z. B. Durchfeuchtungsgrad) durchgeführt werden. Gibt es Risse, lockere Fugen oder Fehlstellen, kann der Injektionsstoff
Injektionsverfahren Je nach Mauerwerksdicke und Durchfeuchtungsgrad (DFG 60 %/80 %/95 %) bietet sich das Druckinjektionsverfahren (Niederdruckverfahren < 10 bar) oder das drucklose Verfahren (Schwerkraft und kapillarer Transport des Wirkstoffs) an. Klassische, wässrige Horizontalsperren werden im drucklosen Verfahren bis zum Durchfeuchtungsgrad von < 60 % angewendet. Bei einem Durchfeuchtungsgrad
> 60 % wird die Anwendung im Niederdruckverfahren empfohlen. Dabei werden Löcher mit einem Bohrlochabstand von 10–12,5 cm Achsmaß (Bohrlochmitte bis Bohrlochmitte) ins Mauerwerk gebohrt. Bei pastöser Injektion werden die Bohrlöcher waagerecht in die Lagerfuge angeordnet, bei wässriger Injektion beträgt der Neigungswinkel bis zu 45°. Die Bohrlochtiefe beträgt 5 cm weniger als die Mauerwerksdicke. Bei einer Mauerwerksdicke ≥ 60 cm wird empfohlen, die Bohrlochreihe von beiden Seiten anzuordnen. Die Bohrlochtiefe beträgt dann je Seite 2/3 der Mauerwerksdicke. Bei mehrreihiger Anordnung ist ein Höhenversatz von einer Lagerfuge ratsam (≤ 8 cm).
1. Wandfläche egalisieren
2. Bohrlöcher erstellen
3. Bohrlöcher reinigen
4. Hohlräume verfüllen
5. Horizontalsperre herstellen (pastös)
5. Horizontalsperre herstellen (wässrig)
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unkontrolliert abfließen. Es empfiehlt sich unter Umständen eine Probeinjektion. Durch die spätere Entnahme eines Bohrkerns und anschließende Befeuchtung kann die Wirksamkeit nachgewiesen werden.
Die Wirkungsweise Im Druckverfahren wird über entsprechende Injektionspacker der Injektionsstoff in den Untergrund injiziert. Das Injektionsmittel wird in die Baustoffporen gedrückt und bildet eine hydrophobe (wasserabweisende) Ebene, so dass Feuchtigkeit nicht mehr über die Kapillaren nach oben transportiert werden kann. Bei geringeren Durchfeuchtungsgraden ist eine Injektion auch im drucklosen Verfahren möglich. Einer der besonderen Vorteile einer Injektionscreme (AQUAFIN-i380): Auch bei einem Durchfeuchtungsgrad von bis zu 95 % kann sie im drucklosen Verfahren eingesetzt werden. Der enthaltene Wirkstoff ist durch seine spezielle Fertigung sehr feinteilig und hochwirksam. Er reagiert nicht mit Wasser, sondern ausschließlich mit dem Untergrund. AQUAFIN-i380 ist hydrophil und verteilt sich besonders schnell im vorhandenen Wasser des Mauerwerks. Das führt über die Zeit zu einer 100 %-igen Sättigung der Poren. Die Verarbeitung der praktischen 550-ml-Schlauchbeutel erfolgt mittels Injektionspistole. Durch langsames
AQUAFIN-F Verkieselungslösung zum Herstellen von Horizontalsperren
Auspressen, bei gleichzeitigem Herausziehen des mitgelieferten Injektionsschlauches, wird eine vollständige Befüllung der Bohrlöcher erreicht. Die Anwendung ist auch bei horizontalen Bohrungen und bei Inhomogenität des Mauerwerks möglich. Das Risiko von unkontrolliertem Abfließen wie bei wässrigen Horizontalsperren entfällt. Nach der Reaktion mit dem Untergrund werden die Kapillarwandungen wasserabweisend eingestellt. Der kapillare Wassertransport wird verhindert, der Untergrund trocknet aus. Das Material ist gemäß WTA-Merkblatt 4-10-15/D („Injektionsverfahren mit zertifizierten Injektionsstoffen gegen kapillare Feuchtigkeit“) bei einem Durchfeuchtungsgrad von 95 % geprüft und zertifiziert. Verschluss der Bohrlöcher Nach erfolgter Horizontalabdichtung werden die Bohrlöcher oberflächenbündig mit ASOCRET-M30, objektbezogen mit ASOCRET-BM vollständig verschlossen.
WICHTIG
Flankierende Maßnahmen notwendig. Gibt es eine flächige negative Feuchteeinwirkung, ist eine vollflächige Abdichtung – etwa mit einem Sperrputz – notwendig. Bei der Innenabdichtung ist wichtig, die Horizontalsperre oberhalb des mit Feuchtigkeit belasteten Bereichs (z. B. Deckenbereich) anzuordnen. Denn mit einer flächigen Anordnung würde der Wand der Verdunstungsbereich genommen, die Feuchtigkeit würde in der Wand weiter aufsteigen. Dann könnten auch zuvor nicht betroffene Bereiche in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Gleiche gilt auch für einbindende Innenwände.
AQUAFIN- i380 Injektionscreme für nachträgliche Horizontalsperren
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Der Sperrputz
Nachträgliche Innenabdichtung mit mineralischem Mörtelsystem Prinzipiell sollte man eine Außenabdichtung einer Innenabdichtung immer vorziehen. Nur wenn eine Abdichtung von außen aus bautechnischen Gründen unmöglich ist, muss sie durch eine Innenabdichtung ersetzt werden.
Hindernisse für eine Abdichtung von außen · Zu geringer Abstand zum Nebengebäude · Gebäude steht unmittelbar an einer viel befahrenen Straße · Überbauung (Teilunterkellerung des Gebäudes)
Einsatzbereiche bei wasserundurchlässigem Sperrputz Bei Innenabdichtungen mit notwendiger Egalisierung der Wandfläche sollte auf einen wasserundurchlässigen Werktrockenmörtel wie ASOCRET-M30 zurückgegriffen werden.
Typische Einsatzbereiche sind: · Ausgleich von Hohlstellen, Ausbrüchen, lose Fugen und anderen Fehlstellen · Erstellung einer Hohlkehle für Wand-/ Boden-Übergänge und Innenecken · Verfüllung einer Nut an der evtl. vorhandenen Horizontalsperre Auf dem Sperrputz mit einer Mindestschichtdicke von 20 mm kann dann der Auftrag eines Sanierputzsystems zur Klimaregulierung erfolgen.
ASOCRET-M30 Reparatur- und Ausgleichsmörtel bis 30 mm
1. Vorbereitung des Boden-/Wandanschlusses
2. Evt. Vordichtung
3. Spritzbewurf
4. Auftragen
5. Abziehen
6. Rabottieren
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Mineralische Dichtungsschlämme (z. B. AQUAFIN- RB400) MindesttrockenMindestanzahl schichtdicke in mm der Aufträge
Wasserundurchlässiger Werktrockenmörtel (z. B. ASOCRET-M30) MindesttrockenMindestanzahl schichtdicke in mm der Aufträge
Bodenfeuchte/ nichtstauendes Sickerwasser
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Aufstauendes Sickerwasser/ drückendes Wasser
Wasserbeanspruchung
Quelle: WTA-Merkblatt 4–6
EXPERTENRAT
Dichtungsschlämme oder Sperrputz? Wirkt eine flächige Feuchtigkeitsbelastung auf die Wand ein, ist der Einsatz eines mineralischen Mörtelsystems erforderlich. Es wird dabei zwischen dünnschichtigen Abdichtungen (mineralischen Dichtungsschlämmen, MDS) und dickschichtigen Systemen (Sperrputz) unterschieden. Zu beachten ist, dass eine Belastung der Wand durch Feuchtigkeit nicht abnimmt. Die Wand bleibt dauerhaft feucht, es muss sichergestellt werden, dass die Feuchtigkeit nicht weiter im Mauerwerk aufsteigt und das Bauwerk noch mehr in Mitleidenschaft zieht. Daher wird eine Horizontalsperre
im Deckenbereich und einbindenden Querwänden angeordnet. Ein mineralisches Mörtelsystem benötigt immer einen tragfähigen, mineralischen Untergrund. Bei ebenen Wandflächen ohne notwendige Egalisierung ist der Einsatz einer MDS, kombiniert mit einer Horizontalsperre, ausreichend. Es empfiehlt sich, auf der abgedichteten Fläche einen Sanierputz aufzutragen, der das Raumklima aufgrund seiner Wirkweise regulieren kann (siehe Kapitel „Das Sanierputzsystem“ S. 12). So entsteht ein angenehmes Raumklima.
Stefan Flügge, Technischer Service, SCHOMBURG GmbH & Co. KG
Mehr zur Innenabdichtung mit ASOCRET-M30 erfahren Sie unter schomburg.de
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Das Sanierputzsystem
Ein abgestimmtes Sanierputzsystem vertreibt das Salz von der Oberfläche Eine Lösung zur Sanierung einer durch Salz und/oder Feuchtigkeit belasteten Wand ist immer ein aufeinander abgestimmtes Sanierputzsystem. Ein einzelner Sanierputz ist keine Lösung. WTA-zertifizierte Produktsysteme bestehen aus Werktrockenmörteln. Baustellenmischungen sind nicht zugelassen.
Bestandteile (WTA-zertifiziertes Sanierputzsystem) · Spritzbewurf · Grund-/Ausgleichsputz (Luftporengrundputz) · Sanierputz · Feinputz Warum ein Sanierputzsystem? Wird ein durch Feuchtigkeit belastetes Mauerwerk mit einem „dichten“ Putz (Zementputz) versehen, wird die Feuchtigkeit eingeschlossen oder Salze sprengen den vorhandenen Putz ab.
Wird ein „durchlässiger“ Putz (Kalk-ZementPutz, Kalkputz) verwendet, wandert die Feuchtigkeit durch die Wand. Es bilden sich Feuchtigkeitsflecken oder Salze werden an die Oberfläche transportiert und kristallisieren dort. Ein Sanierputz ist wasserabweisend. Wasser kann nur bis zu 5 mm in den Sanierputz eindringen. Das liegt an der geringen kapillaren Leitfähigkeit. Die Feuchtigkeit kann besonders durch die Putzschicht diffundieren, als Wasserdampf austreten und das Salz kann sich im hohen Porenvolumen des Sanierputzes einlagern, ohne Schäden zu hinterlassen.
1. Evt. Grundputz auftragen
2. Sanierputz auftragen
Worauf zu achten ist · S anierputze dürfen hydrostatischem Druck (Druck- und Stauwasser) nicht ausgesetzt werden. Verwendet werden sie im Innenbereich oder ggf. im Außenbereich und dort ausschließlich oberhalb der Geländeoberkante. · Ist das Mauerwerk von Feuchtigkeit gesättigt, bedarf es vorab geeigneter Abdichtungs- oder Trocknungsmaßnahmen.
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Grad der Versalzung Gering
Maßnahmen 1. Spritzbewurf 2. Sanierputz WTA
Schichtdicke in mm ≤5 ≥ 20
Mittel oder hoch
1. Spritzbewurf 2. Sanierputz WTA 3. Sanierputz WTA
≤5 10 – 20 10 – 20
Hoch
1. Spritzbewurf 2. Porengrundputz WTA 3. Sanierputz WTA
≤5 ≥10 ≥15
Quelle: WTA-Merkblatt 2–9 (Sanierputzsysteme)
Die Systembestandteile Aufgabe · Haftbrücke
Merkmale · Schichtdicke max. 0,5 cm · Halbdeckender Auftrag (< 50 %) · Bei abgedichtetem Untergrund vollflächiger Auftrag · Nicht zum Verfüllen von Fugen geeignet
2. Grund-/Ausgleichsputz (Luftporengrundputz)
· A usgleich grober Unebenheiten (Ausgleichsputz) · Salzspeicher bei besonders hoher Untergrundversalzung (Grundputz)
· N icht Wasser abweisend, hoch wasserdampfdiffusionsfähig · In Schichtdicken von 10–30 mm aufzutragen · Zum Verfüllen von Fugen geeignet
3. Sanierputz
· B egünstigt Austrocknung des Mauerwerks · Hohes Porenvolumen durch hohe Wasserdampfdurchlässigkeit · Innere Hydrophobierung · Einlagerung kristallisierter Salze · Verhinderung der Bildung von Kondensat auf der Oberfläche · Mindestschichtdicke 20 mm · Maximale Schichtdicke 40 mm · Bei mehrlagigem Auftrag mind. 10 mm je Schicht · Klimaregulierung
4. Feinputz
· Optische Gestaltung
1. Spritzbewurf
· Hoch wasserdampfdiffusionsfähig
WISSEN
Alles über Sanierputze Wofür werden Sanierputze eingesetzt? Sanierputze werden zur Herstellung diffusionsfähiger und trockener Putzflächen auf feuchten und salzbelasteten Innen- und Außenwänden verwendet. In welchen Schichtdicken müssen Sanierputze aufgetragen werden? Die Mindestschichtdicke der THERMOPAL-Sanierputze beträgt 20 mm. Bei einer hohen bis mittleren Salzbelastung ist der Sanierputz zweilagig ab einer Mindestschichtdicke zwischen 25 und 40 mm aufzutragen. Wartezeit zwischen den Putzlagen: einen Tag pro Millimeter Schichtdicke.
Welchen Haftgrund benötigt man für einen Sanierputz? Als Haftgrund für THERMOPAL-ULTRA sowie THERMOPAL-GP11 wird der Vorspritzmörtel THERMOPAL-SP verwendet. Das Anmachwasser von THERMOPAL-SP kann bei stark oder sehr schwach saugenden Untergründen mit dem Härte- und Haftmittel ASOPLAST-MZ vergütet werden. THERMOPAL-SP kann auch als Vorspritzmörtel für Zement- oder Kalk-Zementputze verwendet werden. Wie können Sanierputze farblich gestaltet werden? Auf Sanierputzsystemen sind hochdiffusionsoffene Anstriche wie Silikatfarben zu verwenden.
Kann ich THERMOPAL-Sanierputze auch maschinell verarbeiten? Ja, etwa mit der PFT G4. Die Ausstattungsmerkmale sind dem „Ausrüstungsplan THERMOPAL“ zu entnehmen. Welche Unterschiede gibt es bei Sanierputzen? THERMOPAL-GP11 und THERMOPAL-ULTRA sind WTA zertifizierte Produkte (WTA-Merkblatt 2-9-04/D). Sanierputze nach WTA-Richtlinie haben salzspeichernde, hydrophobe Eigenschaften und eine erhöhte Wasserdampfdiffusion bei gleichzeitig reduzierter kapillarer Leitfähigkeit. THERMOPAL-ULTRA härtet schnell und ermöglicht ein frühes Nachbehandeln der Putzoberfläche.
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Saniersysteme
Schutz für Sockel und Keller Altbauten sind schön. Jeder möchte gerne in ihnen wohnen. Was leicht übersehen wird: Die Jugendstilhäuser aus der Jahrhundertwende sind oft gar nicht oder kaum gegen Feuchtigkeit abgedichtet. Vor allem an den erdberührenden Gebäudeteilen können durchfeuchtete Mauern zu schweren Schäden führen. Die gute Nachricht: Es gibt verschiedene Saniersysteme, die für trockene Altbauwände sorgen. SCHOMBURG hat für jede Anforderung die richtige Lösung, damit die stuckverzierten Schmuckstücke auch zukünftig auf sicherem Fundament stehen.
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Sanierputzsystem für feuchte- und salzgeschädigtes Mauerwerk ohne zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen
ESCO-FLUAT AQUAFIN-i380
1. 2. 3.
THERMOPAL-ULTRA-white THERMOPAL-SP
Untergrundvorbereitung 1. P utz mindestens 80 cm über der Schadenszone entfernen. 2. Mürbe und salzbelastete Fugen ca. 20 mm tief auskratzen. 3. Umwandlung von Sulfat- und Chloridsalzen von leicht- zu schwerlöslichen Salzen mit ESCO-FLUAT. 4. F ugen und Fehlstellen mit THERMOPAL-GP11 ausgleichen. Horizontalsperre 1. N achträgliche Horizontalsperre mit AQUAFIN-i380 oder AQUAFIN-F anlegen. 2. Bohrlöcher mit ASOCRET-M30 wieder verschließen. Sanierputzsystem 1. Z ur Haftverbesserung den Spritzbewurf THERMOPAL-SP halbdeckend auf den tragfähigen Untergrund aufbringen. 2. Bei Bedarf (z.B. hoher Salzbelastung und großen Unebenheiten) wird der Grundputz THERMOPAL-GP11 als Zwischenlage aufgebracht. Die Oberfläche für den nachfolgenden Sanierputz horizontal aufrauen. 3. Verputzen der Wandflächen mit dem Sanierputz THERMOPAL-ULTRA-white. 4. B ei einem erforderlichen Feinputz kann THERMOPAL-FS33 als Finish aufgetragen werden.
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System 1: Das Tagessystem Für schnelle Sanierungsmaßnahmen an einem Tag
ASOCRET-M30 ESCO-FLUAT AQUAFIN-i380
1.
THERMOPAL-ULTRA-white
Untergrundvorbereitung 1. P utz mindestens 80 cm über der Schadenszone entfernen. 2. Mürbe und salzbelastete Fugen ca. 20 mm tief auskratzen. 3. Umwandlung von Sulfat- und Chloridsalzen von leicht- zu schwerlöslichen Salzen mit ESCO-FLUAT. 4. F ugen und Fehlstellen mit ASOCRET-M30 ausgleichen. 5. V erdämmung der bestehenden Horizontalsperre und Sperrnut im Wand- /Bodenanschluss mit ASOCRET-M30 herstellen. 6. D ichtkehle im Boden- /Wandanschluss mit ASOCRET-M30 ausführen.
2.
Horizontalsperre 1. N achträgliche Horizontalsperre mit AQUAFIN-i380 anlegen. 2. Bohrlöcher mit ASOCRET-M30 wieder verschließen.
3.
Innenabdichtung 1. S perrputzlage und Flächenegalisierung mit ASOCRET-M30 aufbringen. 2. Die noch frische Schicht waagerecht mittels 6 mm Zahnung aufkämmen.
4.
Sanierputzsystem 1. V erputzen der Wandflächen mit dem Sanierputz THERMOPAL-ULTRA-white.
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Produkte THERMOPAL® -ULTRA-white
WTA-Sanierschnellputz • Weiße Sanierputzoberfläche, direkt nutzbar • Klimaregulierend • Hohe Ergiebigkeit • Reaktive Durchhärtung bei kritischen Objektbedingungen
AQUAFIN®-i380
Injektionscreme für die nachträgliche Horizontalsperre gegen kapillar aufsteigende Feuchtigkeit • Gebrauchsfertig • Hohe Eindringtiefe • Einfache und sichere Anwendung • Drucklose Verarbeitung
ASOCRET-M30
Wasserabweisender Multimörtel bis 30 mm zur Egalisierung und Innenwandabdichtung • Schnell abbindend • Sulfatbeständig • Sehr geschmeidig
ESCO-FLUAT
Lösung zur Behandlung von bauschädlichen Salzen • Konzentrat • Zum Umwandeln von bauschädlichen Salzen • Zur Verhinderung einer zu frühen Salzeinwirkung in frische Sanierputze • Lösungsmittelfrei
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System 2: Das flexible System mit Radonschutz Sanierungssystem mit erhöhten Anforderungen an die Rissüberbrückung und mit sicherem Schutz vor Radonbelastung
THERMOPAL-ULTRA THERMOPAL-SP AQUAFIN-RB400 ASOCRET-M30 ESCO-FLUAT AQUAFIN-i380
Innenabdichtung flexibel 1. S perrputzlage und Flächenegalisierung mit ASOCRET-M30 durchführen. 2. Flexible Innenabdichtung mit AQUAFIN-RB400 durchführen.
Sanierputzsystem 1. Z ur Haftverbesserung den Spritzbewurf THERMOPAL-SP volldeckend aufbringen. 2. Verputzen der Wandflächen mit dem Sanierputz THERMOPAL-ULTRA. 3. Bei einem erforderlichen Feinputz kann THERMOPAL-FS33 als Finish aufgetragen werden.
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GEGEN RADON
Schutz der Bodenplatte Für einen zusätzlichen Schutz gegen Radon kann die Bodenplatte wannenförmig mit AQUAFIN-RB400 unterhalb des Estriches rissüberbrückend abgedichtet werden. Für direkte Nutzschichten, empfehlen wir unsere Spezialgrundierung ASODUR-SG2 gegen rückseitige Feuchtigkeits- und Radonbelastung. Mehr zum Radonschutz mit AQUAFIN-RB400 erfahren Sie unter radon-info.org
Produkte THERMOPAL®-ULTRA
WTA-Sanierschnellputz • Schnelle, reaktive Erhärtung • Hohes Luftporenvolumen • Bis 30 mm in einem Arbeitsgang • Sulfatbeständig
THERMOPAL®-FS33
Feinspachtel für THERMOPAL-Sanierputze • Mineralischer Feinspachtel • Dampfdiffusionsoffen • Spannungsarm • Für innen und außen
AQUAFIN®-RB400
Schnelle mineralische Bauwerksabdichtung für rissgefährdete Untergründe mit Radonschutz • Schnelle, reaktive Trocknung • Rissüberbrückend • Diffusionsoffen • Radondicht
Weitere Systemprodukte: • THERMOPAL-SP WTA-Saniervorspritzmörtel • THERMOPAL-GP11 WTA-Grundputz • ESCO-FLUAT Lösung zur Behandlung von bauschädlichen Salzen
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System 3: Das klassische System Nachträgliche Kellersanierung mit mineralischer Dichtungsschlämme für nicht rissgefährdete Untergründe
THERMOPAL-SR24 THERMOPAL-SP AQUAFIN-1K ASOCRET-M30 ESCO-FLUAT AQUAFIN-F
Horizontalsperre 1. N achträgliche Horizontalsperre mit AQUAFIN-F anlegen. 2. Bohrlöcher mit ASOCRET-M30 wieder verschließen.
Innenabdichtung 1. N achträgliche Innenabdichtung mit mineralischer Dichtungsschlämme AQUAFIN-1K zweilagig aufbringen. Bei Druckwasser dreilagig.
Sanierputzsystem 1. Z ur Haftverbesserung den Spritzbewurf THERMOPAL-SP volldeckend aufbringen. 2. Verputzen der Wandflächen mit dem Sanierputz THERMOPAL-SR24. 3. Bei einem erforderlichen Feinputz kann THERMOPAL-FS33 als Finish aufgetragen werden.
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Produkte THERMOPAL®-SR24
WTA-Sanierputz mit hohem Luftporengehalt • Hand- und Maschinenverarbeitung • Hohe Salzspeicherfähigkeit • Diffusionsoffen, unterstützt die Trocknung • Hohe Reichweite, hohe Flächenleistung
AQUAFIN®-1K
Mineralische Dichtungsschlämme für die nachträgliche Abdichtung nicht rissgefährdeter Untergründe • Sulfatbeständig • Wasserundurchlässig • Leichte wirtschaftliche Verarbeitung • Haftet ohne Grundierung auf mattfeuchten Untergründen
AQUAFIN®-F
Zur Herstellung von nachträglichen Horizontalsperren bei aufsteigender Feuchtigkeit in Wänden • Gebrauchsfertig • Bis 95 % Durchfeuchtungsgrad im Druckverfahren • Diffusionsoffen • Lösungsmittelfrei
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Glossar Abdichtung · Vertikalabdichtung Unter der Vertikalabdichtung versteht man die flächige Abdichtung erdberührter Bauteile. · Horizontalabdichtung Unter Horizontalabdichtung versteht man das Einbringen einer Sperre zum Schutz vor kapillarem Wassertransport. Ausgleichsfeuchte (Gleichgewichts- oder Sorptionsfeuchte) Der Feuchtegehalt von Baustoffen in Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchte im eingesetzten Bereich. Bauschädliche Salze Bauschädliche Salze wie Nitrate, Chloride und Sulfate sind als leicht lösliche Salze mobil und können zu Korrosionserscheinungen an Baustoffen führen. Je mobiler desto schädlicher sind sie für das betroffene Mauerwerk. Leicht lösliche Chloride und Sulfate können durch den Einsatz bestimmter Chemikalien zu schwer löslichen Salzen umgewandelt werden. Bauzustandsanalyse Um die Bausubstanz bewerten zu können und Schadensursachen aufzudecken, sind Voruntersuchungen am Bauwerk notwendig. Im Vorfeld sind z. B. der Salzgehalt (unterschieden nach der Art des Salzes), der Feuchtigkeitsgehalt, die maximale Wasseraufnahme und die hygroskopische Wasseraufnahme zu bestimmen. Erst wenn diese Ergebnisse vorliegen, kann das Sanierungssystem ausgewählt werden. Diffusion Unter Diffusion versteht man die Wanderung gasförmiger Stoffe durch Feststoffe. Durchfeuchtungsgrad (DFG) Der Durchfeuchtungsgrad eines Baustoffes wird beschrieben durch das Verhältnis Feuchtegehalt zu Sättigungsfeuchte. DFG (%) = Feuchtegehalt/Sättigungsfeuchte. Entsalzung Eine Entsalzung von Mauerwerk im Sinne einer völligen Entfernung von Salzen ist praktisch nicht durchführbar. Eine Reduzierung des Salzgehaltes im oberflächennahen
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Bereich ist anzustreben. Zu diesem Zweck können z. B. Opferputze oder Kompressen eingesetzt werden. Feuchteregulierende Schicht Die feuchteregulierende Schicht speichert vorübergehend Tauwasser und reduziert die Kapillarkondensation im Porengefüge der Deckschicht. Zum Einsatz kommen Sanierputze. Flankierende Maßnahmen Die eigentliche Ursache der Durchfeuchtung des Mauerwerks ist zu klären und zu beseitigen. Zum Einsatz kommen Horizontal- und Vertikalabdichtungen. Diese sichern eine langfristige Haltbarkeit des Sanierputzsystems. Horizontalsperre Horizontalsperren verhindern das kapillare Aufsteigen von Feuchtigkeit in kapillar leitfähigen Baustoffen (Ziegel, Naturstein, Fugenmörtel etc.). Hydrophil „Wasserliebend“ – Wenn Stoffe, z. B. Baustoffe, stark mit Wasser wechselwirken. Das Gegenteil von hydrophob. Hydrophob Wasser und Feuchtigkeit abstoßende Baustoffe und Baustoffoberflächen werden als hydrophob bezeichnet. Hygroskopische Salze Hygroskopische Salze ziehen aus der umgebenden Luft Wasser an und binden dieses. Salzbelastete Baustoffe können besonders hohe hygroskopische Feuchtegehalte annehmen. Kapillarität Darunter versteht man das Aufnehmen (Aufsteigen) von Wasser (Flüssigkeiten) in kapillaren Baustoffen. Kapillarkondensation Kapillarkondensation tritt bereits unterhalb der Sättigungsbedingungen bei sehr feinporigen Baustoffen, z. B. Beton, Dichtungsschlämme etc. auf. Es kommt dann bei einer relativen Luftfeuchtigkeit, die deutlich unter 100 % liegt, zur Kondensation.
Kompressenputz Ein Kompressenputz dient der Reduzierung des Salzgehaltes im oberflächennahen Bereich des Mauerwerks. Die Anwendung erfolgt als temporäre Maßnahme. Sobald sich eine Anreicherung von Salzen im Putz einstellt, muss dieser erneuert oder abschließend, z. B. mit einem Sanierputz, verputzt werden. Kompressenputze sind kapillar aktiv und hydrophil eingestellt. Kristallisationsschäden Kristallisationsschäden werden während der Kristallisation durch die Volumenzunahme hinter dichten Putzen, z. B. Zementputz, hervorgerufen. Dabei entstehen Drücke, die bei häufigem Wechsel von Löse- und Kristallisationsvorgängen den Baustoff schädigen und zu Abplatzungen/Absprengungen führen. Negativabdichtung Bei der Negativabdichtung (Kellerinnenabdichtung) handelt es sich um eine Vertikalabdichtung erdberührter Bauteile an der Innenseite der Wand. Ein weiteres kapillares Aufsteigen von Feuchtigkeit muss durch den Einbau einer Horizontalsperre oberhalb des erdberührten Bereiches verhindert werden. Das Wandbauteil wird als feuchter Bereich akzeptiert. Opferputze Siehe Kompressenputz. Luftporen Die Funktionsfähigkeit eines Sanierputzes hängt von der Porengröße, deren Verteilung und der Form ab. Luftporen gehören zu den größten Poren im Sanierputzquerschnitt. Sie wirken kapillarbrechend und bieten Raum für mögliche Salzeinlagerungen. Porenvolumen Unter Porenvolumen (PV) versteht man den Anteil der Poren am Gesamtvolumen des Baustoffes. Beispiel: PV = 20 % bedeutet 200 I Poren auf 1 m3 Baustoff, d. h. die maximale Flüssigkeitsaufnahme beträgt 200 l. Relative Luftfeuchtigkeit Die relative Luftfeuchtigkeit ist das Verhältnis des herrschenden Feuchtegehaltes in
der Luft zur möglichen Sättigungsfeuchte. Die Sättigungsfeuchte der Luft und damit auch die relative Luftfeuchtigkeit sind temperaturabhängig. Sanierputz-WTA Sanierputze-WTA werden aus Werktrockenmörtel gemäß DIN EN 998-1 hergestellt und erfüllen die Anforderungen des Merkblattes 2-9-04/D „Sanierputzsysteme“. Es sind Putze mit hoher Porosität und Wasserdampfdurchlässigkeit bei gleichzeitig erheblich verminderter kapillarer Leitfähigkeit. Zum Sanierputzsystem gehören Spritzbewurf, Grundputz-WTA und Sanierputz-WTA. Sättigungsfeuchte Die Sättigungsfeuchte ist die maximale Feuchte, die ein Baustoff bei einer bestimmten Temperatur aufnehmen kann. sd-Wert Die diffusionsäquivalente Luftschichtdicke (sd) gibt an, wie dick eine ruhende Luftschicht sein muss, um den gleichen Diffusionswiderstand zu haben, wie die betrachtete Stoffschicht. sd = Schichtdicke (s) x Diffusionswiderstandszahl (μ). Sorptionsfeuchte Siehe Ausgleichsfeuchte. Taupunkt, Taupunkttemperatur Temperatur, bei der die Luftfeuchte durch Abkühlung ihren Sättigungsgehalt erreicht (100 %). Wird diese Taupunkttemperatur noch unterschritten, dann scheidet sich aus der Luft Feuchtigkeit aus (Tauwasser, Kondenswasser). Versalzungsgrad Der Versalzungsgrad ist ein Maß für die Konzentration von Salzen in belasteten Baustoffen. Zur Bestimmung muss eine Laboranalyse durchgeführt werden. Voruntersuchungen Siehe Bauzustandsanalyse.
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Die Unternehmensgruppe SCHOMBURG entwickelt, produziert und vertreibt SystemBaustoffe für die Bereiche: • Bauwerksabdichtung/-instandsetzung • Fliesen-/Naturstein-/Estrichverlegung • Bodenschutz-/Beschichtungssysteme National und international zeichnet SCHOMBURG seit über 80 Jahren eine im Markt anerkannte Entwicklungskompetenz aus. System-Baustoffe aus der eigenen Produktion genießen weltweit ein hohes Ansehen.
SCHOMBURG GmbH Aquafinstraße 2–8 D -32760 Detmold (Germany) Telefon + 49 - 5231- 953 - 00 Fax + 49 - 5231- 953-333 www.schomburg.de
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